Blockchain: Weit mehr als nur Bitcoin

Die Blockchain-Technologie findet in den Medien immer häufiger Erwähnung – meist im Zusammenhang mit der Kryptowährung Bitcoin und ihren Kursausschlägen. Für die Technologie bieten sich aber produktivere Anwendungsfälle an. Und es werden immer mehr.

Im Prinzip ist eine Blockchain ein elektronisches Register für digitale Datensätze, Ereignisse oder Transaktionen, die durch die Teilnehmer eines verteilten Rechnernetzes verwaltet werden. Man spricht deshalb auch von Distributed Ledger, also einem verteilten Kassenbuch. Der Clou dabei ist, dass ein zentraler Mittler von Transaktionen, sei es beispielsweise eine Bank oder ein Makler, entfallen kann. Dadurch sinken die Transaktionskosten. Länder wie Schweden, Georgien und Honduras arbeiten beispielsweise an einem digitalen Grundbuch auf Basis der Blockchain. Experten der chinesischen Academy of Social Sciences haben in einer neuen Studie den Schluss gezogen, dass Zentralbanken Digitalwährungen für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr nutzen sollten. Dies könne Transaktionen beschleunigen und Gebühren minimieren. Ein völlig anderer Anwendungsbereich, in dem einige Pionierprojekte bereits unterwegs sind, ist die Neuerfindung der Social Media-Plattformen. Große Plattformen wie Facebook häufen enorme Mengen an persönlichen Nutzerdaten sowie von den Nutzern erstellte Inhalte an. Beides wird ohne Kontrollmöglichkeiten der Nutzer monetarisiert. Alternative Neugründungen wie Social, Akasha oder Steemit, die auf der Blockchain-Technologie aufsetzen, versprechen ihren Nutzern die Kontrolle über die eigenen, verschlüsselten Daten und verzichten auf zentrale Server. Einige dieser Plattformen nutzen auch selbstgeschöpfte Kryptowährungen, um hochwertige Inhalte der Nutzer zu belohnen. Insider sehen in diesen Plattformen, die auf dezentralisierte Apps (dApps) setzten, bereits das „Web 3.0“ heraufziehen.

Bericht über Blockchain-Grundbücher in Georgien und Schweden auf dem Webportal "Bitcoinblase"

Dezentrale Social Media aus Sicht des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ (englisch)

Vision des Web 3.0 aus Sicht des Bloggers Matteo Gianpietro Zago, dem Begründer des Frameworks Essentia.one zur Verwaltung von dezentralisiertes Apps (englisch)