IFH-Studie: "Amazon schneidet Kundenzugang ab"

Die Studie „Amazonisierung des Konsums“ des Kölner Instituts für Handelsforschung zeigt einmal mehr die beherrschende Stellung des Giganten aus Seattle im deutschen B2C-Markt.

Wie oft ein Kunde bei Amazon bestellt, hat sich in den vergangenen Jahren rasant gesteigert. So orderten Amazon-Kunden 2017 im Schnitt 41 Mal Artikel bei dem Onlinegiganten – und damit doppelt so häufig wie vor fünf Jahren. 2004 löste jeder Amazon-Kunde durchschnittlich nur acht Bestellungen aus. Das zeigt die neue Studie „Amazonisierung des Konsums“, für die das IFH Köln unter anderem die Bestellhistorie von knapp 200 repräsentativ ausgewählten Amazon-Kunden ausgewertet hat. Noch stärker stieg die Bestellhäufigkeit bei Mitgliedern von Amazons Kundenbindungsprogramm Prime: Von durchschnittlich 27 Bestellungen in 2013 auf 61 im vergangenen Jahr. Amazon steht, Eigenhandel und Marketplace zusammengenommen, für 46 Prozent der Onlineumsätze in Deutschland.

„Gerade in den zurückliegenden fünf Jahren hat sich Amazon nachhaltig und umfassend im Relevant Set der Konsumenten verankert – und zwar so stark, dass der Weg zum Kunden für andere Anbieter regelrecht abgeschnitten wird. Eine Neukundengewinnung scheint so nahezu unmöglich. Händler müssen radikal umdenken und ihr Geschäftsmodell auf den Prüfstand stellen, wenn sie in einer amazonisierten Welt des Konsums Bestand haben wollen“, mahnt Dr. Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung am IFH Köln. Im der Management Summary der Studie heißt es hierzu auch explizit, eine Neuausrichtung sei in Kooperationen anzugehen, vielleicht sogar mit originären Wettbewerbern.

Auf der Seite der Pressemitteilung zur Studie des IFH Köln gibt es Links zu einem Management Summary und zur kostenpflichtigen Studie selbst.