Mädler GmbH: ERP und Lagerverwaltung aus einer Hand

Branche: Großhandel und Produktion von Antriebselementen und Normteilen

Anwender: 70

Kommissionierung von Kundenaufträgen mit WLAN-Scannern, welche mit eNVenta ERP kommunizieren. [Bild: N&V]

Kommissionierung von Kundenaufträgen mit WLAN-Scannern, welche mit eNVenta ERP kommunizieren. [Bild: N&V]

Blick in das Lager der Mädler GmbH in Stuttgart-Degerloch. [Bild: N&V]

Blick in das Lager der Mädler GmbH in Stuttgart-Degerloch. [Bild: N&V]

Die Stuttgarter Mädler GmbH, ein Großhändler und Produzent von Antriebselementen und Normteilen, hat nach eNVenta ERP auch das Lagerverwaltungssystem (LVS) von Nissen & Velten eingeführt. Das neue LVS erfüllt die Ansprüche des Unternehmens und lässt sich bei Bedarf durch die IT-Abteilung von Mädler an veränderte Logistikprozesse anpassen.

Die im Jahr 1882 gegründete Mädler GmbH ist ein Großhändler und Produzent von Antriebselementen und Normteilen, der 130 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Stuttgart, wo auch das zentrale Lager angesiedelt ist. Von den 23.000 lieferbaren Artikeln im Sortiment stammen etwa 5.000 aus der eigenen Fertigung. Bestellungen, die das Unternehmen bis 15 Uhr erreichen, werden noch am gleichen Tag verschickt. So sind 95 Prozent der eingehenden Bestellungen bereits am nächsten Tag beim Kunden. Eine hohe Servicequalität bedarf auch einer leistungsfähigen IT-Landschaft und Logistik, die im Hintergrund für reibungslose Prozesse sorgt. Die Mädler GmbH nutzt seit dem Jahr 2008 die Unternehmenssoftware eNVenta ERP von Nissen & Velten. Im Jahr 2015 hat Mädler auch das Modul Lagerverwaltung des ERP-Systems eingeführt.

Nachdem die Lösung eines Lagersoftwarespezialisten, die via Schnittstelle an das ERP-System angebunden war, mehrere Jahre im Betrieb war, suchten die Verantwortlichen im Hause Mädler nach einer Alternative. Ralph Eggeling, IT-Leiter der Mädler GmbH, erklärt: „Die laufenden Betriebskosten der eingesetzten LVS-Software waren uns zu hoch. Vor allem aber hatten wir zu wenig Einfluss auf die Weiterentwicklung unserer eigenen Lösung.“ Die Abbildung anstehender Prozessänderungen in der Logistik sei nur im Rahmen von Projekten mit längeren Laufzeiten und relativ hohen Kosten möglich gewesen.

Geschäftsprozesse im Unternehmen gestalten
Da die IT-Abteilung des Unternehmens schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Framework Studio, der Entwicklungsumgebung von eNVenta ERP, arbeitet, war es das Ziel, auch in den Logistikprozessen agiler zu werden und diese mit Framework Studio eigenverantwortlich gestalten zu können. Im Sommer 2014 erhielt Nissen & Velten den Auftrag, das Modul eNVenta LVS mit einigen kundenspezifischen Anpassungen in Stuttgart einzuführen.

Seit dem Frühjahr 2015 arbeitet die Firma Mädler mit einem ERP- und einem Lagerverwaltungssystem aus einer Hand. Das dynamische Lager in Stuttgart folgt dem Prinzip Mann-zur-Ware, wobei die Lagermitarbeiter die Ein- und Auslagerung in ihren jeweiligen Lagerzonen mit Hilfe von WLAN-Scannern und Rollwagen vornehmen. Die insgesamt sieben Lagerzonen sind untereinander durch Fördertechnik verknüpft. Jede Lagerzone verfügt über einen eigenen Bahnhof an dem die Kommissionierbehälter ankommen beziehungsweise von den Lagermitarbeitern weitergeschickt werden. Konkret wird mit auftragsreinen Ladehilfsmitteln kommissioniert und zwar in einer festgelegten Zonenreihenfolge. Die Artikel werden in einer Zone gepickt und in einem Kommissionierbehälter gesammelt. Mit Hilfe der WLAN-Scanner-Maske von eNVenta LVS werden die Lagermitarbeiter dabei wegeoptimiert durch Regalreihen geführt.

Parallele Ein- und Auslagerung
Werden weitere Artikel aus weiteren Zonen für einen Auftrag benötigt, so gelangt der Kommissionierbehälter über das Fördersystem in die nächste Zone. So werden die Artikel Zone für Zone gepickt, bis der Auftrag vollständig abgearbeitet ist. In den Zonen verwenden die Mitarbeiter Rollwagen, mit denen bis zu 16 Behälter parallel kommissioniert werden können. Diese können auch Artikel zur Einlagerung enthalten. Eine Logik sorgt dafür, dass gleiche Artikel nach Möglichkeit auf bereits genutzten Lagerplätzen dazu geschüttet werden, um den vorhandenen Lagerplatz optimal auszunutzen.

Die fertig kommissionierten Aufträge werden schließlich an den Packplätzen versandfertig gemacht. Die große Mehrheit der Aufträge wird mit einem Paketdienst verschickt. Nur sperrige oder schwere Artikel werden in einer besonderen Lagerzone eingelagert und per Speditionen ausgeliefert. In diesem Fall werden auch die dazugehörigen paketdienstfähigen Artikel eines Auftrags beigestellt.

Der erste Test der größeren Flexibilität von Mädler in punkto LVS-System fand Anfang des Jahres 2016 mit dem Umzug der Logistikflächen statt. Nachdem die Fertigung des Unternehmens in einen Neubau umgezogen war, stand die ehemalige Produktionshalle als Logistikfläche zur Verfügung. Die Fördertechnik wurde in die Halle eingebracht, neue Lagerzonen und Bahnhöfe wurden ebenfalls festgelegt. IT-Leiter Ralph Eggeling sagt dazu: „Alle Anpassungen der Software haben wir schnell und kostengünstig selbst durchgeführt. Das wäre mit unserer alten LVS-Lösung so nicht möglich gewesen.“ Das Unternehmen Mädler entwickle sich fortlaufend dynamisch weiter. Auch in der Logistik seien weitere Veränderungen zu erwarten. Deshalb sei es mit Blick auf die „time-to-market“ essentiell, Herr der eigenen Prozesse zu sein. Er ergänzt abschließend: „Kleinere Anpassungen führen wir aktuell noch durch, um die Funktion ‚Permanente Inventur‘ nutzen zu können. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit unserem neuen LVS.“

[Stand 2016]