von Gregor Bonse

Umweltschutz im Unternehmensalltag und Green IT – ein Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit

Die CO2-Emissionen sind 2020 und 2021 in Folge der Corona-Pandemie weltweit gesunken. Wie sich die Emissionen langfristig entwickeln werden, wissen wir nicht. Doch im Kleinen kann jede und jeder etwas für den Schutz der Umwelt tun. Der Autor geht in diesem Beitrag darauf ein, was Unternehmer und Unternehmen in der Praxis tun können, um die Umwelt zu schonen. Dabei lenkt er den Blick auch auf die Chancen der Digitalisierung und darauf, wie intelligente Softwarelösungen dazu beitragen, die Welt etwas besser zu machen.

Autor: Gregor Bonse

Gregor Bonse für den Vertrieb von Nissen & Velten vor Ort bei Kunden und Interessenten unterwegs.

Es wird strategisch zukünftig von hoher Bedeutung sein, wie Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen. [Bild: Pixabay / geralt]

Es wird strategisch zukünftig von hoher Bedeutung sein, wie Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen. [Bild: Pixabay / geralt]

Viele Menschen machen sich Gedanken darüber, wie sie dazu beitragen können, den CO2-Ausstoß zu senken, damit die nachfolgenden Generationen weiterhin auf einer bewohnbaren Erde leben können. Sie recyceln Abfälle, reduzieren Auto- und Flugreisen, kaufen bewusster ein und vieles mehr.


Auch Unternehmer beziehen den Aspekt Nachhaltigkeit immer stärker in ihre Überlegungen mit ein. Nicht nur, weil insbesondere jüngere Mitarbeiter das von ihnen erwarten, sondern weil auch Kunden zunehmend sensibler auf das Thema reagieren und sich Fragen stellen wie: Verhält sich das Unternehmen verantwortungsbewusst, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht? Kann ich dort kaufen, ohne ein schlechtes (Umwelt-)Gewissen zu haben?
Eine Studie aus dem englischsprachigen Raum hat bereits im Jahr 2017 gezeigt, dass Kunden nicht selten gezielt vor Einkäufen nach Unternehmen suchen, die ihre Werte und Vorstellungen teilen. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend weiter verstärken wird. Somit wird es strategisch zukünftig von hoher Bedeutung sein, wie Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen.


Manche Maßnahmen sind offenkundig und in Teilen bereits realisiert worden. So bieten manche Unternehmen Elektrotankstellen an – nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Kunden.
Nicht wenige Arbeitgeber planen zudem, die Möglichkeiten für die Nutzung des Homeoffice auch „nach Corona“ nicht auslaufen zu lassen. Spart doch jede unterbliebene Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsstätte CO2 ein.
Auch Videokonferenzen werden sehr wahrscheinlich stärker genutzt werden als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, wiederum ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz.
Flankiert werden solche Maßnahmen durch andere naheliegende Fragestellungen: Wie wird der Strom produziert, der im Unternehmen verbraucht wird? Lässt sich der Verbrauch sinnvoll reduzieren, ohne die Geschäftsprozesse zu stören? Werden am Ende eines Arbeitstages alle Stromverbraucher im Unternehmer abgeschaltet, die bis zum Beginn des nächsten Tages nicht mehr benötigt werden? Lassen sich durch energetische Maßnahmen am und im Gebäude Heizungskosten senken und zudem CO2-Emmissionen einsparen?


In vielen Unternehmen fallen zahlreiche Hotelübernachtungen an. Dort werden unglaubliche Mengen an Wäsche gewaschen, Wasser und Energie im Überfluss verbraucht. Weshalb nicht Hotels unterstützen, die versuchen, nachhaltiger zu wirtschaften, auch wenn sie möglicherweise ein wenig teurer sind? Auch das ist ein Beitrag zur Senkung des CO2-Fußabdrucks.
Banal: Vermeidung von Plastik. Ob Kaffeebecher oder -rührstäbchen, Plastikgeschirr für die Betriebsfeier - jedes eingesparte Teil hilft.
Auch „Fairtrade“ ist längst kein Thema für die Öko-Nische mehr. Wer die Berichte über Arbeitsbedingungen in Kaffee- und Kakaoplantagen kennt, für den sollten „Fairtrade“-gehandelte Produkte ohnehin zur moralischen Pflicht werden. „Fairtrade“-Organisationen unterstützen jedoch Landwirte auf vielfältige Weise, beispielsweise durch Investitionen in die Wiederaufforstung und nährstoffreiche Bodenentwicklung. Das hilft, die Rohstoffe schonender und nachhaltiger zu gewinnen. Und fair bezahlt werden die Bauern dabei auch noch.


Gibt es entsprechende Überlegungen im Unternehmen, stößt man schnell auf einen weiteren Ansatzpunkt: Den Warenaustausch mit Lieferanten und Kunden. Es werden Überlegungen angestellt, wie Verpackungen verändert und kreislauffähig gestaltet oder wie Transportwege verkürzt werden können. Ein möglichst regional realisierter Einkauf kann in der Folge auch aus PR-Sicht einen Mehrwert für Kunden darstellen, ebenso wie eine Abkehr von Einwegprodukten hin zu reparaturfähigen Angeboten.


Besonders fortschrittliche Unternehmen befragen ihre Mitarbeiter. Wer ist daran interessiert, in einem „Nachhaltigkeitsteam“ mitzuwirken und sich aktiv Gedanken zu machen, was das Unternehmen konkret verbessern könnte? Die besten Ideen haben nicht selten engagierte Mitarbeiter. Ein weiterer wesentlicher Aspekt wird jedoch gern übersehen: Die Möglichkeiten der viel diskutierten Digitalisierung. Das bekannteste und naheliegendste Beispiel ist die Reduzierung des Papierverbrauchs. In Zeiten von Dokumentenmanagementsystemen und elektronischen Signaturen ist es schwer nachvollziehbar, dass noch immer ganze Wälder für die Erzeugung von Papierbergen gerodet werden müssen.


Ein anderes Beispiel ist die Optimierung der Bestellmengen im Einkauf. Eine moderne Lösung schlägt dem Einkäufer die optimale Ordermenge, basierend auf einem zuvor eingestellten Regelwerk, vor. Statt im Jahr fünfzigmal kleine Mengen Dichtungsringe zu bestellen, ordert der Einkäufer sie einmalig, für das ganze Jahr. Denn das Volumen ist gering und beansprucht wenig Lagerplatz. Damit sind 49 Transporte und Verpackungen von Kleinmengen vermieden worden.
Ein weiteres Beispiel sind Kundenretouren. Neben hohen Prozesskosten und Ertragsminderungen bedeuten sie zudem unnötige Transportwege: Vom Kunden zum Unternehmen und von dort zum Lieferanten, bei Ersatzlieferungen ergänzend die Wege in umgekehrter Richtung. Eine intelligente Digitalisierungsplattform trägt wesentlich dazu bei, Retouren bereits im Ansatz zu vermeiden. Ein spürbarer Beitrag zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks eines Unternehmens.

Eine gute Tourenplanung kann ebenfalls dazu beitragen, den CO2-Ausstoß, den ein Unternehmen verursacht, zu reduzieren.
Die Aufzählungen ließen sich gewiss noch weiter fortführen. Eines sollte jedoch deutlich geworden sein: Es ist an der Zeit, Nachhaltigkeitsbestrebungen zur Chefsache zu erklären. Es steht zu viel auf dem Spiel - für das Unternehmen und für unseren Planeten. Oder wie es die legendäre Primatenforscherin Jane Goodall formulierte:

„Sie können keinen einzigen Tag leben, ohne Einfluss auf die Welt um Sie herum zu nehmen. Was Sie tun, hat Folgen, und Sie müssen entscheiden, welchen Einfluss Sie nehmen wollen.“