Alexander-Bürkle-Gruppe: Das ERP-System wächst mit

Branche: Elektro-Großhändler für Kabel, Leitungen, Installationsmaterial, Elektrohausgeräte, Multimedia sowie technische Leuchten und Photovoltaik

Anwender: 650

Verbände: DEHA, VEG

Firmenzentrale der Alexander Bürkle-Gruppe in Freiburg. [Bild: Alexander Bürkle]

Firmenzentrale der Alexander Bürkle-Gruppe in Freiburg. [Bild: Alexander Bürkle]

Die Alexander-Bürkle-Gruppe gehört mit 300 Millionen Euro Umsatz zu den großen Unternehmen im deutschen Elektro-Großhandel. Die Kunden sind Elektroinstallateure, Facheinzelhändler, Industrieunternehmen sowie Behörden und behördenähnliche Institutionen. Sie erwarten, dass die täglich bis 19.30 Uhr eingehenden 12.000 Auftragspositionen umgehend bearbeitet und binnen 24 Stunden von einem der 16 Standorte der deutschen Unternehmensgruppe ausgeliefert werden. In diesem Umfang ist das nur mit einer leistungsfähigen, ständig verfügbaren ERP-Software möglich. Seit September 2009 arbeiten die Mitarbeiter erfolgreich mit eNVenta ERP.

Die erste große Zäsur im Lebenszyklus der Business-Softwareanwendungen hatte das Unternehmen Alexander Bürkle bereits im Jahr 2005 vollzogen: Eine selbstprogrammierte Individualsoftware, die 26 Jahre auf einem Midrange System treue Dienste geleistet hatte, wurde abgelöst. Nach dem Zukauf weiterer Elektro-Großhandelsunternehmen gab es vier ERP-Lösungen in der Unternehmensgruppe. Gesucht hatte Alexander Bürkle deshalb eine einheitliche Software für alle. Anforderungen an die neue Lösung waren eine umfassende Standardfunktionalität, eigene Entwicklungsmöglichkeiten und Update-Fähigkeit trotz umfangreicher individueller Anpassungen. Weitere geforderte Features waren die Möglichkeit der Online-Anbindung, Plattformunabhängigkeit sowie die Computer-Telefonie-Integration (CTI). Eine vernünftige Kosten-Nutzen-Relation und die Zukunftssicherheit der Lösung standen ebenfalls auf der Wunschliste. SQL-Business von Nissen & Velten machte das Rennen. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt spielte die Perspektive der Migration auf den webbasierten Technologienachfolger eNVenta ERP eine wichtige Rolle bei der Entscheidung.

Einführung von SQL-Business
„Die Mitarbeiter von Nissen & Velten hatten schon in einer frühen Projektphase ein sehr gutes Verständnis für die Abläufe des Großhandels und haben unsere Sprache gesprochen“, erinnert sich Frank Schoberer, als Geschäftsführer unter anderem für IT und Logistik bei Alexander Bürkle zuständig. Er ergänzt: „Zudem hat es uns sehr gut gefallen, direkt mit den Produzenten der Software zusammenzuarbeiten. Dazu kam das Vertrauen in die Geschäftsführung von Nissen & Velten und ihre Einschätzung, dass 400 Poweruser gleichzeitig auf SQL-Business handeln können.“ Ein Vertrauen, das nicht enttäuscht wurde. Im Rahmen des Projekts nahm die achtköpfige EDV-Abteilung der Alexander Bürkle-Gruppe umfassende Anpassungen der Standardsoftware vor. Dazu zählten sowohl spezifische Funktionen des Elektro-Großhandels wie auch unternehmensspezifische Lösungen wie beispielsweise das recht heterogene Kundenrabattsystem. Frank Schoberer erklärt: „Unser Geschäftsmodell ist äußerst komplex. Da war nicht alles im SQL-Business-Standard abzubilden. Inzwischen bringt der Nachfolger eNVenta ERP immer mehr Funktionen im Standard mit, sodass nach und nach selbstprogrammierte Programme durch den eNVenta Standard abgelöst werden.“

Hoher Integrationsgrad des ERP-Systems
Gut vier Jahre nach dem Live-Start von SQL-Business stand das Migrationsprojekt auf eNVenta ERP auf der Tagesordnung. Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Anpassungen in SQL-Business war klar, dass dies ein umfangreicheres Projekt werden würde. Die eigenen Entwickler arbeiteten sich zunächst in die objektorientierte Programmierung ein und sammelten Erfahrungen mit Framework Studio, der Entwicklungsumgebung von eNVenta ERP. Anschließend startete die Programmierung der firmenspezifischen Anpassungen, die bis heute noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Die Entwickler bei Alexander Bürkle sind heute hochzufrieden mit ihrer modernen Programmierumgebung. Die Key User im Unternehmen begannen anschließend parallel mit SQL-Business und eNVenta ERP zu arbeiten. In dieser Phase lief das neue System zunächst nicht in der gewünschten Geschwindigkeit. Frank Schoberer sagt dazu: „Wir wussten, dass wir als größtes Anwenderunternehmen nach der Installation an der Performance eines webbasierten ERP-Systems feilen müssen. Gemeinsam mit Nissen & Velten haben wir dabei einen Strauß von Optimierungsmaßnahmen erarbeitet.“ In diesem Rahmen wurde die Hardware mit mehr Speicher aufgerüstet und eine Indexoptimierung auf der Oracle-Datenbank durchgeführt. Schließlich wurde auch an den Java-Clients von eNVenta sowie an den Eingabefeldern für die Telefonverkäufer von Alexander Bürkle gearbeitet. Heute befindet sich die Performance von eNVenta ERP, das auf einer deutlich komplexeren Architektur basiert, auf dem hohen Niveau von SQL-Business. Im September 2009 ging eNVenta ERP mit 340 Usern an 16 Standorten in den Echtbetrieb. Heute greifen beispielsweise die 70 Außendienstmitarbeiter von Alexander Bürkle via UMTS und VPN auf das neue ERP-System zu. 250 Poweruser arbeiten in Vertrieb und Einkauf intensiv mit eNVenta. Im Jahr 2011 werden nach der Einführung von eNVenta in den Schwesterfirmen RUF Elektrohandel und Emil Ratz 400 Concurrent User an 18 Standorten mit der Software arbeiten.

Zweistufige Kommissionierung mit eNVenta ERP
Unmittelbar nach der eNVenta-Einführung stand bereits die nächste Herausforderung vor der Tür: Durch das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens waren Lager und Logistikflächen an ihre Grenzen gestoßen. Das Management entschied sich deshalb, durch ein neues dynamisches Lager für die Konsumgüterlogistik auf dem Firmengelände in Freiburg Abhilfe zu schaffen. Gleichzeitig fiel die Entscheidung das Modul Lagerverwaltungssystem in Kombination mit einem automatisierten Hochregallager vom Typ Kardex Shuttle einzuführen. Das aufwändige Projekt wurde auch mithilfe umfangreicher Entwicklungsarbeiten im Hause Nissen & Velten im Sommer 2010 erfolgreich abgeschlossen. Die Gesamtlogistikfläche bei Alexander Bürkle umfasst heute 33.000 Quadratmeter. Im neuen Lager, in dem eine zweistufige Kommissionierung umgesetzt wurde, sind allein 60 Scanner via WLAN mit der ERP-Lösung verbunden. Geschäftsführer Frank Schoberer sagt über das Projekt: „Wie bereits bei der Einführung von SQL-Business verlief die Zusammenarbeit von Alexander Bürkle mit Nissen & Velten, insbesondere mit der Leitung des Consulting auch in kritischen Projektphasen immer sehr erfreulich und konstruktiv.“

Wettbewerbsvorteile durch IT
Ein Unternehmen wie Alexander Bürkle legt seit jeher großen Wert darauf, strategische Prozesse selbstständig in der IT umsetzen zu können. Ein Beispiel dafür ist die Eigenentwicklung eines Webshop-Systems, über das heute ein erheblicher Teil der Auftragseingänge erfasst wird. Entscheidend waren hier Einfachheit und Geschwindigkeit. Insbesondere das sehr komplexe, im ERP-System angelegte Konditionsgefüge der Kunden wird sehr schnell aufgebaut. Dass man überhaupt individuelle Geschäftsprozesse schnell abbilden könne, so erklärt Frank Schoberer, bringe dem Unternehmen einen strategischen Wettbewerbsvorteil. Deshalb sei das leistungsfähige Customizing mit Framework Studio für das Unternehmen so wertvoll. Abschließend sagt er zum Kostenaspekt seiner ERP-Lösung: „Durch regelmäßige Betriebsvergleiche wissen wir, dass wir bei unseren EDV-Kosten recht gut dastehen. Unsere Entscheidung, auf einen dynamischen, mittelständischen ERP-Anbieter wie Nissen & Velten zu setzen, hat sich als vollkommen richtig erwiesen.“