Der Stahlhandel August Richter hat am 1. Januar 2019 die Software eNVenta ERP von Nissen & Velten eingeführt. Seitdem profitieren die 27 Mitarbeiter des Unternehmens, das mit Stahl, Werkzeugen, Beschlägen und Eisenwaren handelt und Bewehrungsstahl biegt, von integrierten Prozessen und modernen Benutzeroberflächen.
Das Unternehmen August Richter wird im kommenden Jahr 90 Jahre alt und entwickelt sich fortlaufend weiter. So hat Inhaberin Rabea Hambach-Richter, die das Unternehmen im westfälischen Geseke in der dritten Generation führt, erst in jüngster Zeit das Geschäftsfeld Biegerei mit einer eigenen Produktionshalle und neuen Maschinen ausgebaut. Damit hat sich das Angebot des klassischen Stahlhandels weiter verbreitert. An den Bau der neuen Halle schloss sich ein weiteres Projekt an: Die Notwendigkeit der Einführung einer Branchensoftware für die Biegerei führte zur Suche nach einem neuen ERP-System, da die bestehende, zeichenbasierte Unternehmenssoftware nicht mehr auf der Höhe der Zeit war und nicht mehr weiterentwickelt wurde.
Die neue Software-Lösung sollte die Branchenspezifika des Stahlhandels beherrschen und über Schnittstellen zur Verbundgruppe Nordwest verfügen. Eine integrierte Finanzbuchhaltung sollte ebenfalls Teil der Lösung sein. Die Abbildung der Biegereifunktionen hätte man sich in Geseke auch über eine Schnittstelle vorstellen können. Nach einer Marktrecherche von Geschäftsführerin Rabea Hambach-Richter durften drei Softwareanbieter ihre Lösungen vor Ort präsentieren, von denen zwei anschließend verworfen wurden. Rabea Hambach-Richter erklärt dazu: „Unsere neue Software sollte bei uns im Hause und nicht in der Cloud laufen und die Abhängigkeiten einer Branchenlösung auf Basis von Microsoft Navision wollten wir vermeiden.“ Schließlich war auch eine moderne, anwenderfreundliche Benutzeroberfläche der Software gefragt. Aus diesen Gründen schieden zwei Angebote bei der Auswahl aus. Ein Alleinstellungsmerkmal von eNVenta ERP war hingegen die integrierte Lösung für die Biegerei. Weitere Pluspunkte waren die Möglichkeit des Zugriffs auf die Datenbank sowie die Möglichkeit, mit der eNVenta-Entwicklungsumgebung Framework Studio eigenständig Anpassungen vornehmen zu können. So konnte die technisch versierte Geschäftsführerin bei der Einführung selbst Masken anpassen und die Stammdaten aus dem alten System überprüfen und in eNVenta ERP übernehmen.
Vor dem Echtstart am 1. Januar 2019 wurden die Anwender von Nissen & Velten sowie von Rabea Hambach-Richter mit der neuen Software geschult. Einige Key User konnten vorab auch schon im Testsystem mit eNVenta arbeiten. Die Zusammenarbeit mit dem Hersteller der Software verlief reibungslos und auch die Softwareumstellung zum Stichtag klappte problemlos. Kleinere Anpassungen ergaben sich noch in den ersten Praxiswochen. Heute sind die Branchenlösungen Technischer Handel, Stahlhandel und Biegerei in Geseke im Einsatz. Das eNVenta-Modul Kasse wird im Thekengeschäft genutzt.
Bereits im Jahr 2018 hatte August Richter aufgrund der großen Nachfrage eine neue Produktionshalle für den Biegereibetrieb gebaut. Hier finden sich Bügelautomaten sowie Mattenschneide- und Mattenbiegemaschinen. Die Biegepläne der Kunden werden heute von den Mitarbeitern im Büro in eNVenta erfasst. Anschließend werden die Biege-Etiketten mit Barcodes und die Stahlliste in der Produktionshalle ausgedruckt. Die Barcodes werden an den Maschinen eingelesen und die Fertigstellung der Aufträge anschließend an das ERP-System zurückgemeldet. Die Auslieferung erfolgt dann mit den fünf eigenen LKWs des Unternehmens.
Als sehr komfortabel wird im Bereich Stahlhandel die Verwaltung von Stangenmaterial und die automatische Berechnung von Längen und Gewichten bewertet. Die Stückverwaltung von eNVenta Stahl wird bei August Richter für Träger und U-Stahl verwendet. Bereichsübergreifend verfügt das Unternehmen heute über bessere und einfacher zugängliche statistische Auswertungen. Geschätzt werden im Unternehmen auch die automatische Buchung der Kontoauszüge und die Funktion der automatischen Lieferzuteilung, welche die Einlagerung von ankommenden Artikeln erspart, die sofort an einen Kunden ausgeliefert werden sollen. Die Schnittstellen zu Nordwest Handel werden vor allem für Bestellungen aus dem Nordwest Zentrallager verwendet.
„Sehr schön ist auch“, sagt Rabea Hambach-Richter, „dass ich alle Dokumente die ich jemals im ERP-System erzeugt habe, seien es Angebote oder Rechnungen, auch später so sehen kann, wie der Kunde sie bekommen hat. Das heißt, bei Bedarf kann ich sie jederzeit zum Beispiel per Mail noch einmal an den Kunden schicken.“ Zum ERP-Projekt ihres Unternehmens sagt sie zusammenfassend: „Wir haben die richtige Wahl getroffen und sind mit unserer neuen Unternehmenssoftware gut für die Zukunft aufgestellt.“
[Stand 2019]